Aufruf

Gemeinsam die Rechte blockieren!

Unter dem Jubel seiner Kameraden und Kameradinnen hat Sascha Krolzig, Vorsitzender der Partei „die Rechte“, auf dem Rechtsrockfestival in Themar einen Aufmarsch der „nationalen Opposition“ in Kassel angekündigt. Die Neonazis wollen „gegen Pressehetze und Verbotsirrsinn“ am 20.07 um 12:00 von dem Hauptbahnhof aus über das Regierungspräsidium durch Kassel marschieren.

Die Rechte setzt auf Provokation.

Sieben Wochen nach dem mutmaßlich rechtsterroristischen Mord an Walter Lübcke vor seinem Arbeitsplatz die „Gegenoffensive“ von Rechts auszurufen, reiht sich dabei ein in die Parteistrategie der maximalen Provokation.

Bereits zur Europawahl machte „die Rechte“ durch ihre Wahlplakate in Kassel von sich reden.

Die Drohung „Wir hängen nicht nur Plakate“ und die an die NS-Zeitung „der Stürmer“ angelehnte Parole „Israel ist unser Unglück“ stehen dabei programmatisch für die Ausrichtung der Partei. Das Bekenntnis zur deutschen Volksgemeinschaft geht einher mit einem antisemitischen Vernichtungswahn, den die „die Rechte“ offen auslebt.

Menschen, die nicht in das Bild dieser Zwangsgemeinschaft passen oder sie „verraten“, sind dem Terror oder – wie im Aufruf des Aufmarsches – den „Volksgerichten“ ausgeliefert.

Diese Ideologie eint sie mit Stephan Ernst, der höchstwahrscheinlich den von Rechten als „Volksverräter“ bezeichneten Walter Lübcke in den Kopf geschossen hat – nur weil dieser sich für die Rechte von geflüchteten Menschen einsetzte.

Gemeinsam gegen rechten Terror.

Die Gefährlichkeit rechter Strukturen lässt sich nicht allein durch die Teilnehmerzahl ihrer Aufmärsche messen. Der langjährige Neonazikader Christian Worch, der am Samstag als Anmelder des Aufmarsches fungiert, unterstützte politisch Mitglieder der Partei „die Rechte“, welche im Jahr 2015 einen Anschlag in Bamberg planten.

Ob NSU-Komplex, C18 oder Nordkreuz – rechtsextreme Terrornetzwerke agieren in Deutschland oftmals unbehelligt unter der Hand des Verfassungsschutzes oder sogar mit tatkräftiger Unterstützung aus den Staatsapparaten.

Bestätigt durch die rechte Formierung trauen sich Neonazis wieder offener zu agieren und immer provokanter aufzutreten.

Keinen Meter.

Dass offene Neonazis an diesem Tag nach den Morden an Halit Yozgat und Walter Lübcke in Kassel nicht laufen dürfen, ist klar.

Neonazis verschwinden weder durch symbolische Aktionen, noch wenn man ihnen keine Aufmerksamkeit mehr schenkt. Das heißt wir lassen die Provokation nicht unbeantwortet:

Wir rufen für den 20 Juli dazu auf den Aufmarsch zu blockieren und den Neonazis mit unterschiedlichen Aktionsformen den Tag zu vermiesen.

Gegen faschistischen Terror und eine Welt, die ihn ermöglicht!

Kein Schritt „Vorwärts für Deutschland“!

Die Rechte blockieren!